Bereitschaft, anderen zu dienen
… dass unsere Gemeinschaft zu dem Schluss kam: Wir haben nur einen Hauptzweck – die Botschaft der AA denen zu überbringen, die noch nicht wissen, dass es einen Weg aus dem Elend gibt.
Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 145
Das „Licht“ zur Freiheit scheint hell auf meine Mitalkoholiker, wenn jeder von uns die anderen dazu herausfordert, zu wachsen. Die „Schritte“ zur Selbstverbesserung sind anfangs klein, aber jeder Schritt baut die „Treppe“ aus dem Abgrund der Verzweiflung heraus hin zu neuer Hoffnung. Ehrlichkeit wird zu meinem „Werkzeug“, um die „Ketten“, die mich gefesselt hatten, zu öffnen. Ein Sponsor, der mitfühlend zuhört, kann mir helfen, die Botschaft, die mich zur Freiheit führt, wirklich zu hören. Ich bitte Gott um den Mut, so zu leben, dass die Gemeinschaft ein Zeugnis seiner Gnade sein möge. Dieser Auftrag macht mich frei, meine Geschenke des Wohlbefindens mit anderen zu teilen, indem ich geistig bereit bin, anderen zu dienen.
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans G24h
Wir haben gelernt, dass wir in unserem tiefsten Inneren rückhaltlos zugeben mussten, Alkoholiker zu sein. Das ist der erste Schritt zur Genesung.
Die meisten von uns wollten nicht zugeben, richtige Alkoholiker zu sein. Keiner mag den Gedanken, sich körperlich und von der Mentalität her von anderen zu unterscheiden. Deshalb überrascht es nicht, dass unsere Trinkerkarrieren von zahllosen vergeblichen Versuchen gekennzeichnet sind, uns zu beweisen, wir könnten so trinken wie andere Leute. Jeder anormale Trinker ist von der fixen Idee geradezu besessen, irgendwie, irgendwann sein Trinken kontrollieren und genießen zu können. Es ist erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit an dieser Illusion festgehalten wird. Viele bleiben dabei, bis sie die Schwelle des Irrsinns überschritten oder den Tod vor Augen haben.
Wir haben gelernt, dass wir unserem tiefsten, innersten Selbst gegenüber rückhaltlos zugeben mussten, dass wir Alkoholiker waren. Das ist der erste Schritt zur Genesung. Der Wahn, dass wir wie andere sind oder heute so sein können, musste zerschlagen werden.
Wir Alkoholiker sind Männer und Frauen, die die Fähigkeit verloren haben, kontrolliert zu trinken. Wir wissen, dass kein waschechter Alkoholiker diese Kontrolle jemals wiederherstellen konnte. Wir alle durchlebten Zeiten, in denen wir meinten, die Kontrolle wieder erlangt zu haben. Auf solche, meistens kurzen Intervalle folgte unweigerlich ein noch größerer Kontrollverlust, der nach einiger Zeit zu einem erbärmlichen, unfassbaren Verfall [Demoralisation] führte. Bei uns gibt es keinen Zweifel, dass Alkoholiker wie wir in der Gewalt einer fortschreitenden Krankheit sind, die mit der Zeit immer schlimmer wird, aber niemals besser.
Wir sind wie Menschen, die ihre Beine verloren haben; ihnen wachsen niemals neue. Genauso wenig scheint es irgendeine Art der Behandlung zu geben, die aus Alkoholikern unseres Schlags "Normalverbraucher" macht. Wir haben jede Möglichkeit der Heilung erprobt, die man sich nur vorstellen kann. In einigen Fällen gab es eine kurzzeitige Besserung, der immer ein noch schlimmerer Rückfall folgte. Ärzte, die sich mit dem Alkoholismus auskennen, stimmen in der Ansicht überein, dass es keine Möglichkeit gibt, aus einem Alkoholiker einen normalen Trinker zu machen. Vielleicht wird die Wissenschaft das eines Tages fertigbringen, aber so weit ist es noch nicht.
Trotz allem, was wir sagen, wollen viele waschechte Alkoholiker nicht glauben, dass sie welche sind [they are in that class]. Sie versuchen, auf jede nur mögliche Art der Selbsttäuschung und des Herumexperimentierens sich selbst zu beweisen, dass sie die Ausnahme von der Regel - und somit keine Alkoholiker sind. Wenn jemand, der früher nicht kontrolliert trinken konnte, plötzlich eine Kehrtwendung zustande bringt, und wie ein Gentleman trinken kann, dann ziehen wir unseren Hut vor ihm. Der Himmel weiß, wie lange und wie angestrengt wir versucht haben, so wie andere Leute zu trinken!
Lg. Hans G24h
Die Anonymität des Alkoholikers in der Gruppe
Obwohl Alkoholismus als Krankheit anerkannt ist, gilt der Alkoholiker in weiten Bereichen der Öffentlichkeit noch immer als charakterschwacher Mensch, der sein Elend selbst verschuldet hat. Ein Hilfsangebot anzunehmen ist deshalb für einen Betroffenen mit der Angst verbunden, in einer Datei als Alkoholiker registriert zu werden. Die Anonymen Alkoholiker aber geben dem Hilfesuchenden das Versprechen der Anonymität. Der nasse, verzweifelte Alkoholiker wird sich vielleicht an den Strohhalm der Anonymität klammern und eine Kontaktstelle anrufen oder ein Meeting aufsuchen. Zu einem späteren Zeitpunkt entscheidet dann jeder für sich, ob er Angehörigen, Freunden oder auch Arbeitskollegen von seiner Zugehörigkeit zu den AA erzählt. Die Anonymität der anderen Gruppenmitglieder muss aber immer gewahrt werden.
Lg. Hans G24h
Wahre Toleranz
Die einzige Voraussetzung für die AA-Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören.
Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 133
Ich hörte die Kurzform der Dritten Tradition das erste Mal in der Präambel. Als ich zu AA kam, konnte ich weder mich selbst, noch meinen Alkoholismus, noch eine Höhere Macht annehmen. Wenn es irgendwelche körperlichen, geistigen, moralischen oder religiösen Voraussetzungen für die Zugehörigkeit gegeben hätte, wäre ich heute tot. Bill W. sagt in einer Aufnahme über die Traditionen, dass die Dritte Tradition eine Satzung für persönliche Freiheit sei. Was mich am meisten beeindruckte, war das Gefühl der Akzeptanz von Mitgliedern, die die Dritte Tradition praktizierten, indem sie mich tolerierten und akzeptierten. Ich fühle, dass Annahme Liebe bedeutet, und dass Liebe Gottes Wille für uns ist.
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans G24h
Wachsende Dankbarkeit
Dankbarkeit ist der Weg nach vorne, nicht zurück.
Wie Bill es sieht, S. 37
Ich bin sehr dankbar, dass meine Höhere Macht mir eine zweite Chance gegeben hat, ein sinnvolles Leben zu führen. Durch die Anonymen Alkoholiker habe ich meine geistige Gesundheit wiedererlangt. Die Versprechen erfüllen sich in meinem Leben. Ich bin dankbar, von der Sklaverei des Alkohols befreit zu sein. Ich bin dankbar für Seelenfrieden und die Gelegenheit, zu wachsen – aber meine Dankbarkeit sollte sich vorwärts richten, nicht rückwärts. Ich kann nicht durch die Meetings von Gestern oder durch vergangene Arbeit im Zwölften Schritt nüchtern bleiben; ich muss meine Dankbarkeit heute in die Tat umsetzen. Unser Mitgründer sagte, dass wir unsere Dankbarkeit am besten dadurch zeigen können, indem wir die Botschaft an andere weitergeben. Ohne Taten ist meine Dankbarkeit nur ein angenehmes Gefühl. Ich muss sie in die Tat umsetzen, indem ich Schritt Zwölf arbeite, die Botschaft weitergebe und die Prinzipien in all meinen Angelegenheiten anwende. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, die Botschaft heute weiterzugeben!
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans G24h
Hallo Frank danke für deinen Eintrag,
jede Gruppe ist Eigenständig es endscheidet das Gruppengewissen.
Joe & Charley "Du kannst so glücklich sein, wie du es dir wünschst. Du hast das Werkzeug und du hast die Möglichkeit.
Es liegt nur an dir". Joe & Charley
Unser "Big Book" studieren mit
Joe & Charley
BIG BOOK STUDY
mit Joe und Charley aus den USA
ein Seminar vom 15. bis 17.10.1993 in Bristol, England
Joe und Charley betonen, dass dieses Seminar und die zur Aufnahme verwendeten Datenträger kein Copyright haben und von jedermann kopiert und weitergegeben werden können - ja sollen.
Quellenhinweis
Zitate stammen aus dem Buch "Anonyme Alkoholiker"
Herausgeber und Copyright 2009
Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e.V.
Lg. Hans G24h
Hallo, können wir in unserem Meeting "Joe und Charlie"-Tonträger anhören und dann dazu teilen oder verstösst das gegen AA-Regeln?.
Für eure Antworten danke ich im Voraus.
G24, Frank Ludwigshafen/Rhein
( Das kleine braune Buch)
Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind - und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
Der Erste Schritt im Programm der Anonymen Alkoholiker ist wirklich der erste Schritt. Er steht am Anfang dessen, was wir später unser neues Leben nennen werden. Diesen ersten Schritt durch die Eingangstür in das neue Leben müssen wir als erstes tun. Da führt kein Weg vorbei, da gibt es kein Drumherum-Mogeln. Die anderen Schritte im A.A.-Programm sind zwar auch nummeriert, aber hier ist die Reihenfolge nicht mehr so verbindlich. Manche machen die im Zehnten Schritt empfohlene tägliche Gewissenserforschung schon bald, noch bevor sie in den Schritten zwei bis neun nennenswert vorangekommen sind.
Lg. Hans G24h
Es gibt keine "besseren" Alkoholiker
Für mich gibt es heute keine besseren und keine schlechteren Alkoholiker, sondern nur ALKOHOLIKER und ich gebe mir Mühe, jeden so anzunehmen, wie er ist. Je länger ich nüchtern blieb, desto deutlicher erkannte ich meine Fehler und desto schwerer wurde es mir, sie einzugestehen. Irgendetwas in mir lehnte sich dagegen auf. Statt zuzugeben, suchte ich nach Entschuldigungen. Das war typisch für meine alkoholische Denkungsart. Und als ich schließlich so weit war, alles selbst einzusehen, wollte ich das schön für mich behalten, denn was ging des anderen Menschen an. Im Gegenteil. Lief ich nicht in Gefahr, mein neu aufpoliertes Image wieder zu verlieren? Wo bleibt mein Ansehen, wenn ich einem guten Freund oder einem sehr nahestehenden Menschen meine Fehler aufs Butterbrot schmiere? Wofür soll das gut sein? Man hatte mich nicht verstanden, als ich damals trank. Viel weniger würde man mich verstehen, wenn ich nun nüchtern zugab, was ich alles falsch gemacht hatte. Gerade jetzt, wo ich dabei war, meine Position im Beruf und in der Familie wieder zu festigen, kann ich mir doch keine Blöße geben, indem ich meine Schwächen offen an den Tag lege. Als ich mit meinen A.A.-Freunden darüber sprach, klärte man mich auf, dass ich schon wieder auf dem Holzweg war.
Lg. Hans G24h
Der erste Schritt
Wir ... (Das erste Wort des Ersten Schrittes)
Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 19
Als ich trank, kreisten meine Gedanken nur um „ich, ich, ich“ und „mich, mich, mich“. Eine derart schmerzhafte Ichbesessenheit, eine derartige Seelenkrankheit, eine derartige spirituelle Selbstsucht fesselten mich mehr als die Hälfte meines Lebens an die Flasche. Die Reise, Gott zu finden und seinen Willen einen Tag nach dem anderen zu tun, begann mit dem ersten Wort des Ersten Schrittes ... „Wir“. Gemeinsam haben wir Kraft, Stärke, Sicherheit und für einen Alkoholiker wie mich – jede Menge Leben. Wenn ich versucht hätte, allein zu genesen, wäre ich vermutlich gestorben. Mit Gott und einem anderen Alkoholiker habe ich eine göttliche Aufgabe in meinem Leben ... ich bin zum Kanal für Gottes heilende Liebe geworden.
Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
© 2019 Alcoholics Anonymous World Services, Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Lg. Hans G24h