Die ersten Jahre bei AA waren geprägt vom schlechten Gewissen. Obwohl meine Kinder mir immer wieder sagten, sie hatten eine gute Kindheit. Aber immer wieder war die Vergangenheit präsent. Heute nicht mehr ich weiß, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Da nützt das Ganze Grübeln nichts.
Lg. Renate G24h
Aus einer alten Weisheit
Der Vater sagt zu seinem Sohn: “In jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse und kämpft mit Hass, Selbstmitleid und allen anderen negativen Gefühlen. Der andere Wolf ist gut und kämpft mit Liebe, Hoffnung und allen positiven Gefühlen”. Der Sohn fragt: “Welcher von den beiden Wölfen gewinnt?“. Der Indianer antwortet
“Der, den du fütterst”.
Mit der Geschichte wird der Punkt vielleicht deutlicher. Je mehr Aufmerksamkeit du einem Gedanken schenkst, desto größer und stärker wird er. Alles beginnt bei dir und ist bis zum Ende in deinen Kopf, auch wenn es nicht so scheint.
Beobachte das nächste Mal, wie ein Gedanke in deinen Kopf tritt und du ihn fütterst mit Aufmerksamkeit.
Nur du kannst dieses KOPFKINO stoppen, also die Entscheidung liegt bei dir.
LG: Hans wünsche 24h
Hallo,
ich bin der Steff aus Tirol, bin seit 9 Monaten trocken, es geht eigentlich ganz gut und ich muss nicht trinken. Hab auch schon mehrere Feiern problemlos überstanden, was sich auch gut anfühlt.
Wenn da nicht die ständige Grüblerei wäre, das vor allem was meine Gesundheit angeht. Mit meinen 46 Jahren fühle ich mich körperlich ganz okay, mache auch etwas Sport, wenn ich mich dazu aufraffen kann.
Aber meine Gedanken schweifen immerzu ab - obwohl mein Arzt vor 6 Monaten bei einer Gesunden Untersuchung mir versicherte dass mit mir alles in Ordnung ist. Jetzt erst wird mir so richtig bewusst dass ich meine Gefühle früher betäubt habe und nach dem Trinken zwangsläufig andere Dinge wieder gutzumachen hatte....
Habt ihr Erfahrungen wie ihr mit dem Grübeln umgeht? Ja ich bin auch an sich gläubig, nur das letzte Vertrauen in die Höhere Macht ist halt auch (noch) nicht immer da ....
GLG
Steff
Entscheidend ist für mich, dass man ein Bewusstsein erlangt das einem erkennen lässt, dass der Alkohol im eigenen Leben überhaupt keinen Sinn mehr hat. Das man wirklich aus fester Überzeugung sagen kann: Ich vermisse nichts! Denn wenn man sich das genau überlegt, dann vermisst man ja nie den Alkohol an sich, sondern immer die Wirkung die er ausgelöst hat. Man vermisst die Stimmungen, die Gefühle, die durch ihn erzeugt wurden. Man verbindet damit positive Erinnerungen. Man verdrängt dann dabei natürlich die Wirkung. Ziel sollte es also sein, alle diese Gefühle, diese positiven Erlebnisse, die man mit Alkohol verbindet, auch ohne zu erreichen. Und das geht, das geht sogar sehr gut. Ich sage, das geht sogar noch viel besser! Braucht bisschen Zeit, braucht Arbeit an sich selbst, braucht vielleicht auch eine Veränderung der Lebensweise.
Wenn man zwar ohne Alkohol lebt, jedoch (noch)nicht zufrieden damit ist, dann hat man das Ziel noch nicht erreicht. Dann muss man noch ein Stück des Weges gehen, noch ein paar Schräubchen drehen, noch ein paar Veränderungen vornehmen. Nur eines muss man nicht: dem Druck nachgeben und wieder trinken. Denn dann ist es ein großer Fehler.
Wenn ich das jetzt so schreibe, dann könnte man vielleicht das Gefühl bekommen: Na der hat halt auch ganz viel Glück gehabt, sicher das stimmt, aber es war oft ein Steiniger Weg, der hat sich bis heute gelohnt.
Lg.Hans wünsche G24h
Den Saufdruck hat mir der 5. Schritt genommen. Bin dem Alkohol gegenüber gleichgültig geworden, da nichts mehr da ist, was mich bedrückt. Als jetzt meine Eltern gestorben sind, habe ich nicht eine Sekunde daran gedacht, etwas zu trinken. Die Wahrheit und Tatsachen sind erträglich und dem Menschen zumutbar.
Gruß Gerhard
Mich endlich selbst in die Pflicht zu nehmen, hat mir geholfen. Kein "man", kein "wir", sondern ich.
Ein Bild einer kaputten Leber hätte mich nicht beeindruckt. Mir half, in Gesprächen und beim Schreiben bewusst zu machen, sozusagen im Austausch, wie wichtig mein sofortiger Ausstieg aus dem Alkoholkonsum für mich war. Danach richtete ich aus, was ich bereit bin zu tun. Ich befreite nicht nur mich vom Alkohol, sondern auch meine Wohnung, meinen Alltag (soweit ich das beeinflussen kann) und meine Freizeitaktivitäten (die ich ziemlich gut beeinflussen kann). Trockenwerden war für mich ein aktiver Prozess, bei dem ich mit meinem Tun und Unterlassen im Mittelpunkt stehe. In meiner Freizeit war deshalb immer wieder die Frage, was ich tun kann, um Saufdruck gar nicht erst entstehen zu lassen. Für mich war NICHTS TUN ein zu großes Risiko. Also was kann ich Heute für mich und AA tun? Es fängt an mit Kleinigkeiten: Wo sind meine Aufgaben? Was wurde mir in AA Geschenkt? Gebe ich es weiter ohne etwas dafür zu erwarten.
ES funktioniert:
Sie standen da und fragten sich warum? und nur einer meinte: warum nicht.
LG. Hans wünsche G24h
Nachdem ich mehrere Jahre tagein-tagaus jeden Morgen an den Folgen meines Alkoholmissbrauchs gelitten habe, und es mir immer schlechter ging, da wuchs der Wille etwas zu verändern. Ich habe es einfach nicht mehr ertragen, ich war körperlich und seelisch völlig am Ende! Es war einfach der Zeitpunkt gekommen und mir war bewusst, wenn ich jetzt nichts ändere, dann nie mehr! Das hat mir Stärke gegeben! Ich will da nie wieder hin, diese Zeit war einfach schlimm und es ging so einfach nicht weiter! Es hat sich gelohnt!
Ich wünsche Jedem den richtigen Zeitpunkt!
LG. Wolfgang
Der Wunsch aufzuhören, war ja oft da. Aber ich habe das nie geschafft ohne Hilfe. Ich dachte sehr lange, dass ich es allein in den Griff bekommen muss. Mir war nicht klar, dass ich dazu schon längst nicht mehr in der Lage war. Und dass man es allein sowieso kaum schafft.
Wie daraus dann ein Wille wurde?
Das war bei mir recht einfach, ich wollte einfach noch nicht sterben. Überleben konnte ich aber nur trocken.
Die Entscheidung fiel mir bei diesen Voraussetzungen leicht. Hier wird oft von schweren Wegen in die Trockenheit geschrieben. Meiner war auch nicht ganz einfach, schon klar. Aber ab dem Zeitpunkt, wo ich Hilfe annehmen konnte, war es so schwer auch wieder nicht.
Das wichtigste war bei mir wohl, zu wissen, wo ich nie wieder hinwill.
Und ich war bereit, alles in meinem Leben zu ändern, wenn es sein müsste.
Alles musste ich zwar nicht ändern, aber einiges.
Und so ging es dann ganz gut. Ich weiß auch heute noch, nach vielen Jahren Trockenheit, wo ich nie wieder hinmöchte.
Mein Leben ist längst wieder schön und bunt geworden, eigentlich schon nach wenigen Monaten Trockenheit und das soll auch so bleiben.
Lg. Hans wünsche G24h
Das Leben nach den Grundbausteinen auszulegen, ist wohl auch für mich der wichtigste Teil meines Trockenfundamentes. Das 24 Stunden Prinzip ist nicht schlecht am Anfang um einen überschaubaren Zeitraum zu haben. Gerade am Anfang ist der Gedanke "für immer" ja noch etwas Erschreckend Ich glaube ich würde mich mit 24 Stunden-Schritten heute verrückt machen. Im Laufe der Jahre normalisiert sich vieles und es ist ein "normales" Leben möglich. Wenn man weiß wo ein Risiko liegt sollte man versuchen ihm aus dem Weg zu gehen.
Es nutzt nix "den harten Mann" zu spielen, bei uns kann der erste Fehler der Letzte sein.
Lg. Martin
Einen Neuen Mut machen.
Obwohl ich schon so lange zu den AA-Meetings gehe, konnte ich gerade heute einem „Neuen“ Mut machen, mit Hilfe von AA seine Sucht zu bekämpfen. Jeder geht dabei ja seinen eigenen persönlichen Weg und doch gibt es Leitsätze bei AA, an denen sich eine Orientierung lohnt. Ich selbst habe offensichtlich einen eisernen Willen zum Durchhalten entwickelt, aber für viele ist anfänglich die Reduzierung des eigenen Vorsatzes darauf, auf den Alkohol nur für den heutigen Tag, also für 24 Stunden, zu verzichten, hilfreich. Anstatt dem Alkohol für alle Zeiten abzuschwören oder sich Sorgen zu machen, ob man morgen auch noch trocken bleiben kann, konzentrieren sich Alkoholiker bei AA darauf, jetzt und heute nicht zu trinken. Es heißt: „Lass in den nächsten 24 Stunden das erste Glas stehen“, was dann ja automatisch bedeutet, dass es auch kein zweites oder drittes gibt! Man hatte mir auch empfohlen, regelmäßig und möglichst einmal in der Woche in ein AA-Meeting zu gehen, um mit anderen trockenen Alkoholikern in Verbindung zu bleiben und so immer im Zeit Fenster von 24 Stunden zu denken. Für mich war es anfänglich nicht vorstellbar, für den Rest meines Lebens auf Alkohol zu verzichten, jetzt ist dieser Gedanke gar nicht mehr vorhanden.
Lg. Hans wünsche G24h